BAD HOTEL

Home to a Certain World

KÜNSTLERISCHE LEITUNG (Brigitte Helbling und Dirk Thiele)
HOTELDIREKTION (Helbling mit Thiele, Georg Bringolf, Dora Kapusta)

Die Hotelinstallation als „schlafendes Monster“ stand drei Monate in der großen Halle der Gessnerallee, mit 22 Räumen entworfen von Thiele und Bringolf, umgesetzt von der Gessnerallee Technik und gebaut aus Wabepappe. Bespielt wurden Hotelräume, Kapelle, Küche, Wohnwagen, Salon, Bar, etc., etc. nach einem durchgetakteten Plan durch jeweils 60 DarstellerInnen an drei Overdrive Veranstaltungen (immer zwei Vorstellungen an drei verlängerten Wochenenden) und mit wechselnder Besetzung an vier weiteren Wochenenden (2x Gruselhotel, Kinder Bad Hotel, Künstler schlafen mit ihren Videos). Insgesamt wirkten über 200 Personen an dem Projekt mit, das auch Kino-Abende und später eine literarische Bespielung einschloss.

BAD HOTEL SONG : Cowboy is tired.
Musik/Spiel/Gesang: Markus Schönholzer, Lyrics: Brigitte Helbling

SPIELREGELN OVERDRIVE
Stand 12052002
1. Betrieb
1.1. Der Abend dauert von 1930 h bis 2400 h.
1.2. Diese 4 1/2 Stunden sind unterteilt in 2 Blöcke à 2 Stunden in denen das Hotel in Betrieb ist, und in einen halbstündigen Block, von 2130 h   bis 2200 h,  der von den Akteuren als  Regenerations-, Verpflegungs-, Umzieh-, Dusch-, Rückstell- usw.- Pause, genutzt werden kann.
1.3. Während den 2 Stunden Betriebszeit durchlebt das Hotel verschiedene Aktivitätsphasen, in denen sich die Aufmerksamkeit der Bewohner einmal voll auf ihre Geschichte, dann wieder mehr auf das Hotel als gemeinsamen Organismus richtet.
2. Besucher
2.1. Die Besucher werden grundsätzlich 2 mal pro Abend eingelassen. Um 1930 h und um 2200 h. Jeweils in Gruppen zu 125 Personen.
2.2. Sie werden von den Pagen und den Altenleuten eingeführt, Gruppen können über die Spielleitung Sonderwünsche an Pagen/Alteleute anmelden.
3. Aktivitätsphasen
3.1. Grundsätzlich lassen sich zwei Aktivitätsphasen unterscheiden, die der übergeordneten Wahrnehmung des Hotels als schlafende Lebensform entsprechen.
3.2. In der sogenannten “slow-wave-phase” (Tiefschlaf) konzentriert sich die Aktivität der Performer und Gruppen in erster Linie auf ihre Präsenz in den Zimmern oder den Fluren.
3.3. In der sogenannten “REM-Phase” (Traum/Alptraum) sind Cross-Over-Aktionen einzelner Gruppen möglich. Besuche in anderen Zimmern, Begegnung einzelner Figurengruppen sind Ergebnis der Verabredungen im Vorfeld untereinander und mit dem Spielleiter.  
3.4. Zusätzlich zu diesen beiden Phasen gibt es die NREM-Phasen (erhöhte Muskelaktivität). In der NREM Phase findet eine durchlaufend orchestrierte Aktion aller Gruppen im Hotel statt (die “Fischli-Weiss-Kette”). Sie ist für jede NREM-Phase unterschiedlich.
4. Cues
4.1. Die zweistündige Betriebszeit ist über drei Cues (Klangbühne/Licht) durchgetaktet. Unwesentlich ist dabei, ob die Besucher die Cues als solche erkennen.
4.2. Die drei NREM-Cues sind für alle Performer verbindlich. Sie markieren dreimal eine Zäsur im freien Spiel innerhalb der einzelnen Aktivitätsphasen.

„«Hier ist alles schön scheusslich», versichert Dirk Thiele: Alles bereit für «Film ab!» im Kopf.“

HOTEL-TRÄUME UND HOTEL-TRAUMATA, Alexandra Kedves, NZZ 29.11.2002.

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